Anaerobe Industrieabwasserbehandlung in der Brauindustrie

Veranlassung

Die Fa. Oettinger produziert am Standort Mönchengladbach Bier und Erfrischungsgetränke. Hierbei fällt im Sudhaus sowie in der Abfüllung Abwasser an. Dieses Abwasser wird teilweise gesiebt und dann der städtischen Kläranlage zugeführt. Der Energiegehalt des Abwasserstroms ist so hoch, dass eine energetische Nutzung unter heutigen Bedingungen sinnvoll ist. Hierfür wurde auf dem Betriebsgelände eine Anaerobe Abwasservorbehandlungsanlage errichtet, die durch das im Reaktor entstehende Biogas mit anschließender Nutzung im Kesselhaus für eine effiziente Energierückgewinnung sorgt.

Verfahren

Das gesiebte Betriebsabwasser wird dem neu erstellten Misch- und Ausgleichsbehälter zugeführt. Dort erfolgen eine Vergleichmäßigung sowie eine Vorversäuerung der Abwasserinhaltsstoffe. Zur Vermeidung von Feststoffablagerungen wird der Behälterinhalt mit einem Tauchmotorrührwerk umgewälzt. Über einen Rückkühlwärmetauscher gelangt das Abwasser in die Anaerobstufe. Im Anaerobreaktor werden die Abwasserinhaltsstoffe (CSB/BSB) durch Bakterien in Methan und CO2 umgewandelt. Das entstehende Biogas sammelt sich im oberen Behälterbereich und wird über Rohrleitungen der Gasverwertung zugeführt. Vorher wird über eine Wäscheranlage mit NaOH das störende H2S weitgehend entfernt. Weiterhin erfolgt über eine Gaskühlung die Entfernung von Kondensat aus dem Biogas bis zum Taupunkt von 8 Grad. Das vorbehandelte Abwasser wird einer Flashbelüftung zugeführt, die den anaeroben Zustand beendet, und anschließend in die Kanalisation eingeleitet.