Baubegleitende Grundwassersanierung
Behandelte Medien: Grundwasser
Durchsatz: 5 m3/h
Stoffe: Eisen, hohe Ton- und Schluffanteile, LHKW
Verfahren: Aktivkohle, Prozessluftreinigung, Selektive Strippung
Inbetriebnahme: 2015
KF Unternehmen: Kobert & Partner GmbH
Veranlassung
Auf einem Industriegelände in Berlin-Moabit wurde eine Verunreinigung des Grundwassers mit leichtflüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen (LHKW) festgestellt, mit Konzentrationen von bis zu 70 mg/l. Der größte Anteil der Verunreinigung besteht zu etwa 90 % aus Tetrachlorethen, begleitet von erheblichen Vinylchlorid-Belastungen (etwa 100 µg/l). Die Firma Kobert & Partner erhielt den Auftrag, die Sanierung durchzuführen.
Zunächst wurde der kontaminierte Schadenskern durch eine Auskofferung entfernt, während gleichzeitig eine begleitende Grundwasserreinigung über einen Zeitraum von 2,5 Monaten stattfand. Anschließend wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren eine nachlaufende Grundwassersanierung mittels einer vor Ort installierten Reinigungsanlage durchgeführt. Hierbei kam eine selektive Strippung zum Einsatz, bei der zwei Scheibenstripper genutzt wurden, um die Schadstoffe aus dem Grundwasser zu entfernen. Die Prozessluft wurde über einen Niedertemperaturkatalysator (NTP Kat) sowie einen zweistufigen Luftaktivkohlefilter (LAK) gereinigt. Diese Grundwassersanierung wurde parallel zum Bau eines neuen Industriegebäudes durchgeführt.
Das LHKW-haltige Grundwasser wird von einer Unterwassertauchmotorpumpe gefördert und im Kopf des ersten Strippmoduls vom Typ Scheibenstripper eingedüst. Das Wasser passiert darin drei Kaskaden bestehend aus je einem Leittrichter und einer Zerstäuber-scheibe. Im Gegenstrom wird die Prozessluft durch den Reaktor geführt, wobei die gelösten Schadstoffe in die Luft übertreten. Das Modul sitzt auf einem Behältersockel, aus dem eine Tauchpumpe das Wasser in das zweite Modul fördert. Die Module sind wegen der hohen Rotationsgeschwindigkeit unempfindlich bzgl. Ablagerungen und können bei den halbjährlichen Wartungsintervallen mit geringem Aufwand gereinigt werden. Das gereinigte und sauerstoffgesättigte Wasser wird über einen vollautomatisch rückspülbaren Zwillingskiesfilter zur WAK-Nachreinigungsstufe gepumpt. Zur Prozessluft-aufbereitung wird ein Niedertemperaturplasmakatalysator (NTP Kat, siehe Foto) eingesetzt, in welchem die LCKW energieoptimiert und rückstandsfrei zu Chlor, Kohlendioxid und Wasserdampf oxidiert werden. Als Polizeifilter ist eine zweistufige Luftaktivkohleeinheit nachgeschaltet.
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