Biologische Grundwasserreinigung von BTEX und PAK

Das belastete Grundwasser wird über Brunnen mit direkter Ölabsaugung gefördert. Danach wird das Wasser belüftet, wobei leicht flüchtige Kohlenwasserstoffe (VOC) ausgasen und mittels Aktivkohle (AK) Filtern abgeschieden werden. Anschließend wird das vorbelüftete Wasser zur Enteisung und zur Entfernung von Schwebstoffen über Kiesfilter geführt.

Die Hauptkontaminationen werden in einer vollautomatisch geregelten biologischen Hochleistungsstufe entfernt. Zum Einsatz kommen dafür Aktivkohlefilter auf denen sich Mikroorganismen ansiedeln, welche die organischen Schadstoffe abbauen.

Die nicht biologisch abzubauenden Cyanide werden anschließend mittels Ionenaustauschern sicher entfernt. Der größte Teil des gereinigten Prozesswassers wird anschließend über ein Düseninfiltrationssystem wieder in den Boden eingeführt um den Schadherd auszuspülen. Die Anlage befindet sich aufgrund der Wohnhausnähe in schallgedämmten Containern. Die Anlagenverfügbarkeit liegt bei 98%.

Seit dem Herbst 2022 wurde die Anlage mit einem bewachsenen Bodenfilter ergänzt, welcher die hohen Ammoniumgehalte im aufbereiteten Grundwasser entfernt. Die nachgeschaltete Pflanzenkläranlage ermöglicht die Nutzung des gereinigten Grundwassers zur Bewässerung der der Rasenflächen und Beete als auch zur Speisung des Kiezteiches im Ernst-Thälmann-Park, welcher bei dem zunehmend heißen Sommern und länger andauernden Trockenperioden auszutrocknen drohte.

Die Ergänzung des bewachsenen Bodenfilters mit ca. 70m³ Stauraum für die Bewässerung und Überlauf zum Kiezteich ermöglicht die Einsparung von Trinkwasser, welches zuvor genutzt wurde und verbessert durch die Verdunstungskühle des Schilfbeetes der Pflanzenkläranlage das Mikroklima und das Wohlbefinden der Besucher im Ernst-Thälmann-Park. Die Nutzung dieser unkonventionellen Wasserressource (gereinigtes Grundwasser aus einer Altlast) ist somit eine innovative Reaktion auf den Klimawandel und trägt zur Schonung des Grundwasser in der Hauptstadtregion bei.