Neubau einer MAP-Fällung auf Kläranlage Hildesheim
Behandelte Medien: Kommunales Abwasser, Prozesswasser
Durchsatz: 160 m3/h
Stoffe: Phosphor
Verfahren: CO₂-Strippung, Kristallisation, MgCl₂
Inbetriebnahme: 2020
KF Unternehmen: Bremer pro aqua GmbH
Veranlassung
Der auf der Kläranlage Hildesheim anfallende Klärschlamm wird anaerob stabilisiert und durch zwei Zentrifugen entwässert. Der Faulschlamm hat die unangenehme Eigenschaft, innerhalb von Rohrleitungen, Behältern und Maschinen Magnesium-Ammonium-Phosphat-Ablagerungen (MAP) zu erzeugen, die sehr hart und schwer zu beseitigen sind.
Es ist daher zwingend notwendig, der Schlammentwässerung eine Magnesium-Ammonium-Phosphat-Fällung vorzuschalten.
Die MAP-Fällung befindet sich in verfahrenstechnischer Sicht zwischen Faulung
und Schlammentwässerung. Sie umfasst zwei Fällungs-Behälter, einen Lagertank für das gewählte Fällmittel mit zugehörigem Abfüllplatz sowie die notwendigen maschinellen und elektrotechnischen Installationen.
MAP-Fällung
Um eine gleichmäßige Beschickung der Zentrifugen zu gewährleisten, kommen zwei MAP-Behälter mit jeweils V = 360 m³ zum Einsatz, die wechselweise beschickt werden, so dass jeweils ein Behälter beschickt und ein zweiter Behälter Richtung Entwässerung entleert werden kann.
In die jeweilige Zulaufleitung eines MAP-Behälters wird kontinuierlich Magnesium-Chlorid als Fällmittel dosiert. Sobald ein Mindestschlammspiegel im Behälter erreicht ist, wird ein Rührwerk zur Durchmischung des Inhalts eingeschaltet. Bei dem Erreichen eines vorgegebenen Wasserstandes wird die im Behälter installierte Druckbelüftung aktiviert. Bei einer Laufzeit von ca. 2 bis 3 Stunden wird durch die Strippung von CO2 der pH-Wert im Behälter auf 8 angehoben, so dass die MAP-Kristalle ausfallen.
Das gefällte MAP wird nicht zu Düngezwecken ausgeschleust, sondern verbleibt im Klärschlamm und der Phosphor wird zukünftig bei der Verbrennung des Klärschlamms in einer Monoklärschlammverbrennung aus der Asche rückgewonnen.
Nach Abschluss des Fällvorgangs wird die Belüftung abgeschaltet und der Schlamm wird über eine Beschickungspumpe den Zentrifugen zur Entwässerung zugeführt.
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