Prozesswasserbehandlung im Klärwerk Münchehofe
Behandelte Medien: Prozesswasser
Durchsatz: 280 m3/h
Stoffe: Stickstoff
Verfahren: Deammonifikation, SBR-Technologie
Inbetriebnahme: 2020
KF Unternehmen: Bremer pro aqua GmbH
Veranlassung
Die beiden neuen Reinigungsstufen Flockungsfiltration und Prozesswasserbehandlung auf dem Klärwerk Münchehofe zielen auf die Reste der in der biologischen Reinigung noch nicht komplett eliminierten Nährstoffe Stickstoff und Phosphor ab. Diese Nährstoffe werden in der Landwirtschaft als Dünger gebraucht, sind in den Gewässern aber genau deshalb unerwünscht. Für den Rest-Stickstoff ist die biologisch arbeitende Prozesswasserbehandlungsanlage errichtet worden. In ihr verstoffwechseln so genannte Planctomyceten isoliert von anderen Bakterien der biologischen Reinigungsstufe den vor allem als Ammonium aus der Entwässerung des Klärschlamms vorliegenden Stickstoff.
Verfahren
In der PWB wird das Zentrat ("Prozesswasser") aus der Schlammentwässerung gereinigt. Das Prozesswasser enthält hohe Konzentrationen an Ammonium-Stickstoff NH4-N, die mit dem Verfahren der Deammonifikation in der neu errichteten, 2-straßigen SBR-Anlage (Sequencing-Batch-Reactor) weitgehend entfernt werden.
Dabei wird das Prozesswasser aus der Faulschlammentwässerung (Zentrifugen) über das Zentratpumpwerk (Bestand) in den neuen abgedeckten Prozesswasserspeicher eingeleitet und anschließend den SBR-Reaktoren zugeführt. Durch Einstellung konkreter Prozessparameter gelingt es, eine Deammonifikation mit suspendierter Biomasse erfolgreich zu betreiben. Der TS-Gehalt liegt im Regelbetrieb zwischen 1 - 8 g/l.
Zur Prozesskontrolle und -steuerung werden in beiden Reaktoren folgende Parameter online bestimmt:
- Sauerstoffgehalt
- pH-Wert/Temperatur
- Leitfähigkeit
- Ammonium/Nitrat
- Nitrit (Option)
- Füllstand
- Schaumerkennung
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